Marco Jobst führt Metob-Gruppe: Standort Hildburghausen sicher

Freies Wort berichtete in seiner Ausgabe vom 12.02.2020 über den Eigentümerwechsel, über Metob im Allgemeinen und unseren Standort Hildburghausen im Speziellen.

Wir danken der Autorin Frau Katja Wollschläger für den folgenden Artikel:

Marco Jobst führt Metob-Gruppe: Standort Hildburghausen sicher

Die Firma Metob Beschichtungen hat einen neuen Geschäftsführer und Inhaber. Marco Jobst hat die Nachfolge von Matthias Krämer übernommen. In Hildburghausen geht’s wie gewohnt weiter.

Hildburghausen – Die Firma Metob Beschichtungen GmbH bereichert den Industriestandort Hildburghausen. Das sagt Kreisstadtbürgermeister Holger Obst am Montag während seiner Stippvisite. Er ist gekommen, um sich bei Matthias Krämer für die „gute Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren“ zu bedanken und Marco Jobst, dem neuen Firmeneigentümer und Geschäftsführer, viel Erfolg zu wünschen. Krämer, der das Familienunter-nehmen mehr als ein Vierteljahrhundert durch gute und Krisenzeiten geführt hatte, zieht sich zurück. „Aus persönlichen Gründen“, wieder 52-Jährige sagt. Er wollte das Familienunternehmen in guten Händen wissen, hat mit Weitsicht auf eine „gute Gelegenheit“ hingearbeitet. Diese hat sich nun ergeben. „Ich stehe beratend weiterhin zur Verfügung“, sagt er.

Den Chefsessel hat Krämer bereits geräumt. Seit dem 1. Januar sitzt dort Marco Jobst – ein Sonneberger, der seit dem Jahr 2013 zum „Metob-Inventar“ gehört. „Ich habe begonnen als kaufmännischer Leiter, war Prokurist am Standort Michelau als 2017 Herr Krämer zu mir kam und sagte, dass er den Firmenübergang plane“, erzählt Jobst. Die Frage, ob er übernehmen wolle, beantwortete er nach einer Überlegungszeit positiv. Und so arbeitete er seit 2018 in der Geschäftsleitung mit, um am 1. Januar 2020 fit zu sein für die Aufgaben des Chefs. Krämer sieht’s als sehr gute Lösung. „Es hat einfach gepasst.“

Marco Jobst ist nun Eigentümer der Firma Metob mit den zwei Standorten in Michelau und Hildburghausen. Im Thüringer Werk arbeiten 100 Festangestellte und 40 Leiharbeiter. Im oberfränkischen Michelau sind es 20 Festangestellte mehr. Viele werden benötigt für Helfertätigkeiten, doch auch Fachpersonal ist gefragt. Hier kann Jobst mit einem guten Stamm arbeiten, denn die Firma bildet ihre Facharbeiter größtenteils selbst aus. „Seit dem Jahr 1999 gibt es den Beruf Verfahrensmechaniker für Beschichtungstechnik. Und seit 2000 bilden wir durchgängig aus“, sagt Matthias Krämer. Derzeit sind es sechs junge Leute, die in der Beschichtungsfirma „das Laufen lernen“– zu Spitzenzeitenwaren es zehn. Jobst zieht die Stirn kraus: „Eigentlich hätten wir gern mehr als sechs, aber es ist mittlerweile sehr schwierig, Interessierte zu finden. “Sie bemühen sich alle Jahre wieder…

Am Standort Hildburghausen produziert die Beschichtungsfirma seit dem Jahr 2004. Erst als Pächter – bis Metob 2013 das Grundstück mit Gebäuden erwarb. „Anfangs hatten wir noch ein paar Mieter – die sind mittlerweile ausgezogen“, sagt Krämer. In den vergangenen zwei Jahren hat sich einiges verändert: Eine Million Euro sind in den Standort Hildburghausen investiert worden – ein klares Bekenntnis zum Standort, unterstreichen Jobst und Krämer. Das Geld ist in Produktionsanlagen, Gebäude, Brandschutz aber auch in einen überdachten Anlieferungsbereich geflossen. Weitere Investitionen sind geplant.

Die trockene Be- und Entladung von Lkw sei enorm wichtig, da Metob mit Automobilzulieferern zusammenarbeitet, die Rohteile liefern, die nicht mit Feuchtigkeit in Berührung kommen dürfen. Diese werden in Hildburghausen beschichtet. „Unser Produkt ist die Oberfläche von Bauteilen. Das bedeutet, dass hier viel Material ankommt und das Firmengelände verlässt“, erklärt Krämer. Logistik sei also ein großer Teil des Metob-Geschäfts – bis zu 50 Lkw passieren täglich das Firmengelände, schätzt der neue Geschäftsführer. Und diese kommen von Kunden im Inland. Doch einzelne Projekte erledigt Metob auch für ausländische Kunden. 95 Prozent der Aufträge kommen aus der Automobilindustrie. Allerdings nicht direkt, sondern: „Wir sind sozusagen die Zulieferer der Zulieferer“, so formuliert es Matthias Krämer. Sofort kommt das Thema Umstellung von Diesel- auf Elektroantrieb zur Sprache. Hat diese Auswirkungen auf die Auftragslage? Das verneinen der ehemalige und der neue Firmeninhaber. „Wir beschichten Karosserieteile“, erklärt Matthias Krämer beim Rundgang. Im Zwei-Schicht-System wird bei Metob in Hildburghausen gearbeitet. Und es sind personalintensive Tätigkeiten, die nichtautomatisiert werden können. Wie sie sich damit auf dem Markt gegen die preisgünstigere osteuropäische Konkurrenz behaupten können? Ganz einfach: Metob spielt die Schnelligkeit in die Karten. Die Kunden brauchen die beschichteten Teile möglichst sofort. Der Transport nach Osteuropa würde viel zu lange dauern. Wäre allerdings eine Woche Zeit, dann würde der Auftrag vielleicht nicht in Michelau oder Hildburghausen landen…

Doch er tut’s, der Firma geht’s gut und sie zählt zu den Gewerbesteuerzahlern der Stadt. „Wir nutzen die gute Infrastruktur, die hier zur Verfügung steht – und geben deshalb auch gern etwas zurück. “Apropos Infrastruktur. Wichtig ist hier vor allem die Datenanbindung und schnelles Internet. Nach dem Ausbau, der im vergangenen Jahr abgeschlossen werden konnte, ist Hildburghausen nun sehr gut ausgestattet. Und dafür sind Krämer und Jobst dankbar: „Die Daten-Infrastruktur ist mittlerweile genauso wichtig, wie es beispielsweise Straßen sind!“.

Es passt also alles am Standort Hildburghausen. Und so soll’s auch bleiben. Das wünscht sich der neue Metob-Geschäftsführer Marco Jobst. Denn: Immer ein offenes Ohr zu finden beim Bürgermeister und ehrlich miteinander umzugehen, das sei die Basis der guten Zusammenarbeit.